Der kleine Junge und der Riese

Eingereicht von: STOPkidsMAGAZIN
Von Moritz W. Haus und Dirk Mükschi (1997)

Eines Tages ging ein kleiner Junge früher als sonst von der Schule nachhause. Die letzten beiden Stunden waren ausgefallen und da er es nicht eilig hatte, beschloß er durch den Wald zugehen.
Dort wollte er ein paar Blätter sammeln, die er für den Biologie Unterricht brauchte.
Wie er so ging, hörte er ein furchtbares krachen und knacken. Der Junge, der übrigens Dirk hieß, blieb stehen und da stampfte aus dem Unterholz ein riesiger Riese heraus und stellte sich ihm in den Weg. "Was suchst du in meinem Wald?" Polterte der Riese los.
Wer jetzt glaubt das Dirk Angst hatte, dem sei gesagt das es nicht so war. Schließlich hatte er es jeden Tag mit Riesen zu tun. Sein Lehrer war ein Riese, seine Eltern ebenso. Überhaupt waren alle Erwachsenen für ihn Riesen. Selbst seine Freunde in der Schule waren größer als er. Er war eben kleiner Als sie. Aber dieser Riese hier, mit seinen ausgefransten Hosen und seinem durchlöcherten Hemd war um einiges größer als die Riesen die er sonst so kannte. Der Riese war so groß wie die Bäume und so breit wie der Weg auf dem er stand.
Trotzdem hatte er keine Angst. Deshalb sagte er: "Ich suche Blätter für die Schule und du stehst mir im Weg. Also mache Platz damit ich weiter komme!" So hatte noch niemand mit dem Riesen gesprochen und deshalb wurde er sehr wütend.
"Du Wicht! Ich werde dich erst zerquetschen, dann trocknen und zuletzt in meiner Pfeife rauchen!" Bellte der Riese zornig. "Das sind ja gleich drei Dinge auf einmal!" Sagte Dirk frech. "Das geht nun wirklich nicht. Pass auf, das du da nicht durcheinander kommst. Du bist zwar groß und stark, aber bist du auch schlau?" Der Riese war jetzt erst recht wütend und rollte mit seinen Augen die so groß waren wie Traktor Räder als er brüllte: "Wenn du etwas kannst was ich nicht kann, mache ich den Weg frei und lasse dich laufen. Wenn nicht, darf ich dich in der Pfeife rauchen!"
"OK, die Wette gilt." Sagte der Junge und überlegte kurz. Dann sagte er zu dem Riesen: "Ich wette mit dir, das du mir keine drei Sätze nachsprechen kannst!" Als der Riese das hörte lachte er so laut, das sich sein Gelächter anhörte wie Donnergrollen bei einem Gewitter.
"Nur zu du Zwerg. Das kann doch jeder. Sage deinen ersten Satz!"
"Das Wetter ist schön."
"Das Wetter ist schön!" Echote der Riese.
"Riesen sind so dumm wie sie lang sind!" Sagte Dirk.
"Riesen sind so dumm wie sie lang sind!" Wiederholte der Riese dröhnend.
"Das ist falsch!" Sagte Dirk und grinste den Riesen frech an.
"Nein!" Brüllte der Riese. "Riesen sind so dumm wie sie lang sind! Das hast du gesagt!"
"Das stimmt. Das war mein zweiter Satz. Aber mein dritter Satz lautete: - Das ist falsch du hast die Wette verloren. Also, mach den Weg frei!" Der Riese stampfte vor Wut auf die Erde so das der ganze Wald zu beben anfing.
Dann wollte er sich den Jungen schnappen.
Doch Dirk rief"; Warte, eine Wette hab ich noch. Sollte ich erneut gewinnen musst du mich endlich gehen lassen!"
Der Riese überdachte diesen Vorschlag und sagte dann": Einverstanden. Aber wenn ich wieder verliere musst du mit mir einen Wettlauf machen!" Der Riese war sich nämlich sicher, das der kleine Knirps vor ihm niemals schneller laufen konnte als er selbst.
Dirk dachte genauso, hatte aber schon eine Idee wie er diesem Unhold entkommen könnte. Deshalb sagte er: "So machen wir es. Und jetzt zu meiner zweiten wette. Wetten das ich dich dazu bringe die Zahl 13 zusagen?" "Niemals werde ich das tun!" Donnerte er los.
"Wir werden sehn. Also, "was kommt raus, wenn ich 5+5 zusammen zähle?" "10!"gröllte der Riese freudig.
"Richtig. Und was ist 10+5?"
Diesmal brauchte der Riese etwas länger und sagt dann": 15!"
"Wieder richtig. Aber kannst du mir auch verraten, was 15-1 ist?"
"14!" Sagte der Riese sofort. Doch Dirk sagte": Ha, jetzt hast du doch 13 gesagt!"
"Nein!" Schrie der Riese. "Das habe ich nicht. Ich habe 14 gesagt und nicht 13!"
Da erkannte der Riese das er reingelegt worden war. Er kochte vor Wut. Und aus seinen Ohren, die so groß waren wie Garagentore, qualmte es mächtig. "Wenn du so wütend bist, das dir Rauch aus den Ohren kommt, wirst du erst recht gut laufen können!" Sagte Dirk frech zu dem Riesen.
Dieser rauchte inzwischen auch aus der Nase und aus seinem riesigen Mund als er schrie: "Na dann mal los.Bis ans Ende des Waldes!"
Sofort stampfte er los aber Dirk dachte gar nicht daran hinterher zulaufen. In aller Ruhe sammelte er ein paar Blätter und machte sich auf dem Heimweg. In den tiefen des Waldes hörte man noch lange das stampfen des Riesen, doch je weiter er lief, um so leiser wurde es.

Am Abend gab es ein mächtiges Gewitter über dem großen Walde und Dirk, längst in seinem Bett, glaubte zu wissen warum.

ENDE

 Englische Übersetzung


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